In Deutschland ist erstmals mehr Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt worden als aus Kohle. Im ersten Halbjahr 2018 hätten Wind, Sonne oder Wasser fast 118 Milliarden Kilowattstunden produziert, teilte der Bundesverband der Energiewirtschaft (BDEW) aufgrund vorläufiger Zahlen in Berlin mit. Das entspreche einem Anstieg von über zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Anteil an der Stromerzeugung habe etwa 36 Prozent betragen.
Braun- und Steinkohle zusammen produzierten dagegen mit 114 Milliarden Kilowattstunden gut zehn Prozent weniger. Die Erneuerbaren waren damit Deutschlands wichtigste Stromquelle.
Beschleunigung des Netzausbaus
BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer sprach vor dem Hintergrund der Debatte über ein Enddatum für die Kohlekraft von eindrucksvollen Zahlen: „Der marktgetriebene, schrittweise Ausstieg aus der Kohleverstromung ist schon in vollem Gange.“
Zugleich forderte Kapferer , „dringend“ eine Beschleunigung des Netzausbaus, um die Erneuerbaren in das Energiesystem zu integrieren. Bisher auch nicht geklärt sei, wie ein Back-up für die schwankende Einspeisung aus Erneuerbaren Energien aussehen solle, wenn weitere Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden.